#13 Vertrauen
- estherbarthuber
- 16. Apr. 2020
- 2 Min. Lesezeit
Was schreibe ich? Was interessiert die Menschen, was interessiert dich, der oder die du meinen Blog hier liest? Ich könnte beschreiben, dass ich den Chiemgau mit dem Fahrrad erkunde. Ich könnte davon berichten, dass es langsam wieder Richtung Sommer geht und wir doch das Paradies vor der Haustüre haben. Aber ich möchte auch davon berichten, was in mir vor geht.

Sicherheit - was bedeutet es in Sicherheit zu sein? Geht es darum, eine Wohnung zu haben, genügend Klopapier und Nahrungsmittel Zuhause zu haben?
Ich habe meinen Traum des reisens losgelassen, um mich in Sicherheit zu fühlen. Ich konnte mich in den sicheren Hafen retten, der bedeutet, in meiner Heimat zu sein. Ohne Angst vor den Taten der verzweifelten und ums überleben kämpfenden Menschen. Die Menschen, die zum Teil auch mit ihrem Leben dafür kämpfen, dass endlich wieder bessere politische Verhältnisse herrschen.
Ich bin hier in Deutschland, habe alles, was ich brauche, bin bei Menschen, die ich seit langer Zeit meine Freunde und Familie nennen darf. Ich bin froh hier zu sein. Und doch bleibt da dieses Mitgefühl, wie es in anderen Teilen der Welt weiter geht. Sind wir nicht alle Menschen, die ein Bedürfnis nach Sicherheit und nach Freiheit haben? Geht es nicht darum, jedes einzelne Leben so wertzuschätzen, wie alle anderen auch?
Was bedeutet Sicherheit für dich?
Stillstand - einmal auf Pause gedrückt. Grenzen geschlossen, Flüge gestrichen - ihr kennt es alle. Und das nicht nur hier. Nein, überall. Aus dem, wie wir die Welt sonst so gewohnt sind, ist diese Situation nicht gerade normal.
Wie viel kann noch gemacht werden, wie viel darf gemacht werden? Diese Unsicherheit bin ich nicht gewohnt. Allein der Gedanke, ob Dinge, die für mich noch vor wenigen Wochen so selbstverständlich waren, heute bedeuten würden, mich illegal zu verhalten…
Perspektivlosigkeit - so gerne möchte ich neue Pläne schmieden, mir eine Perspektive schaffen, wie es jetzt und in der Zukunft weiter gehen soll. Leider lässt es die aktuelle Lage nicht wirklich zu. Tagesabhängig ist die Hoffnung wieder größer, an anderen Tagen ist die Hoffnung ganz klein, bald wieder reisen gehen zu können.
Die Zukunft lässen sich nicht wirklich planen. Oder ich schaffe mir eben meine eigene Perspektive, unabhängig davon, wann die Grenzen wieder öffnen.
Ich möchte dir zeigen, dass wir alle vor Situationen stehen, die wir so nicht kennen, die Unsicherheit hervorbringen, Angst und Verzweiflung.
Sind wir nicht immer wieder an solchen Punkten im Leben? Ich habe gelernt zu vertrauen. Selbst die Momente im Leben, auch die der Leere ( ja, ich habe letzte Woche keinen neuen Bericht geschrieben...) gehören dazu und ich habe das Vertrauen, dass es danach wieder weiter geht. Ja, das beste, was bei mir im Gepäck dabei ist, ist Vertrauen!




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