Das Leben in Fremantle
- estherbarthuber
- 21. März 2023
- 2 Min. Lesezeit
Ich kann bis heute nicht genau sagen warum ich diese Möglichkeit bekommen habe in einer Kunstgalerie zu wohnen. Es ist ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Hier scheint die Zeit oft still zu stehen. Ein Ort, eine kleine Oase der Ruhe mitten im Stadtzentrum von Fremantle. Das beerenfarbene Tor an der Straße ist eher unscheinbar, wogegen der Aufsteller dem Besucher mit gutem Chai, Yoga und Kunstkursen neugierig macht. Um so größer war meine Begeisterung, als ich die vielen Palmen, Farne und Ranken gesehen habe. Das kleine Tor am Eingang wird umrankt von pink, weißen Blüten und das warme Orange der Wände, in welches man sich gehüllt fühlt, gaben mir sofort das warme Gefühl von Italien wieder. Der Geruch lässt die Vorfreude auf einen guten Kaffe steigen, während ruhiger Jazz im Hintergrund spielt und die geflochtenen Kunstwerke sich langsam in der bewegten Luft der Ventilatoren drehen. Während mein Blick versuchte den Raum zu erfassen, bemerkte ich wie er an jeder Kleinigkeit stoppte oder nochmals zurückkehrt und die vielen kleinen Ecken, welche mit Liebe zum Detail gestaltet sind, noch einmal zu betrachten.
Schnell war mir klar: das ist ein Ort, an welchem ich gut Zeit verbringen kann.
Hier treffen sich Künstler, um über das Leben zu philosophieren, zu Zeichen oder sich auszutauschen, Kaffeeliebhaber und Weltenbummler.
Neben einem gewöhnlichem Wochentag mit Kaffeebetrieb gibt es auch immer wieder besondere Veranstaltungen. Zeichenkurse, Aktzeichnen, Schmuckworkshops, Yoga oder Töpferkurse lassen den Ort so richtig lebendig werden und aufblühen.
Nicht nur die Stille und die ruhige Atmosphäre schätze ich so sehr.
Besonders die Menschen, welche diesen Ort beleben, gehören zweifelsohne zum Gesamtbild. Und aus Fremden sind Freunde geworden, mit denen ich gerne Zeit verbringe und wir zusammen die Farben des Sonnenuntergangs bewundern.
Ich liebe es den Gesprächen zu lauschen. Jeder Tag ist eine Überraschung, so wie jeder Sonnenuntergang anders ist.
Ich kümmere mich Morgens, wenn es noch ruhig ist um die Pflanzen und den Außenbereich. Die ersten Lichtstahlen, welche Morgens durch die große Fensterfront kommen und die Vögel auf dem Dach erwecken den Ort zum neuen Leben.
Meine Tage sind geprägt von der Stille am Morgen ( meistens verbringe ich eine halbe Stunde am Strand, welcher 5 Minuten entfernt ist) und wunderbaren Gesprächen am Nachmittag.
Eigentlich wollte ich schon vor Wochen weiter gezogen sein. Aber bis jetzt ist es für mich noch der Ort, an dem ich gerne sein möchte und meine Zeit verbringe. Wie lange ich hier bleiben werde, kann ich noch nicht sagen. Und ich weiß, es wird die Zeit kommen, an der ich wieder weiter reise. Vielleicht der Sonne und den wärmeren Temperaturen hinterher.
Vor ein paar Tagen war der erste Morgen, an dem es kühler war. Es wird langsam Herbst. Und auch das genieße ich sehr.
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