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Neugierde auf's Leben



Ich weiß nicht genau, ob es an der Zeit ist über eine Phase zu schreiben, die ich oft einfach nicht erzähle. Die ich so oft gerne vergessen würde. Ist es nicht das schöne an einem Neuanfang, sich auch vollkommen neu erfinden zu können? Aber woher wissen wir, ob es die richtige Zeit für etwas ist? - Wir werden es fühlen.


Und Ich möchte nicht mehr vergessen. Ich möchte darüber sprechen. Denn auch diese Zeit hat mich genau dort hin geführt wo ich gerade bin. Nicht nur physisch. Ich bin an einem Ort, den ich so oft in meinen Gedanken immer wieder neu, wieder und wieder hin und her bewegt hatte. Wie mag es wohl sein in diesem fernen Australien? Diese Gedanken waren so oft in weiter Ferne und ungreifbar.

Es hat eine ganze Zeit lang gedauert, bis ich überhaupt bereit war diese Reise an zu treten. Bis ich wieder den ersten Schritt aus meinem Bett machen konnte mit eigenen Kräften. Mit Mut und Neugierde, was mich da draußen in dieser Welt erwarten wird.

Wo siehst du dich in einem Jahr? Ich wollte mich am Strand sehen unter Palmen. - And here I am.

Nicht nur physisch habe ich diese Reise angetreten. Nein, auch innerlich.



Nach etwa 5 Monaten der Leere, Ängsten und unendlicher Müdigkeit konnte ich einsehen, dass ich es nicht alleine aus diesem großem Loch der Depression heraus schaffen werde. Und so habe ich mich für 6 Wochen Klinikaufenthalt entschieden. Was waren schon 6 Wochen nach 5 Monaten des Stillstands? Nach Tagen, Wochen, Monaten, welche an mir vorbei zogen. Ohne nur den Fuß vor die Türe zu setzen oder nur eine kleine Gefühlsregung zu haben. Alles erschien mir zu groß und unerreichbar. Und auf einmal gab es kein Zurück mehr. Kein verstecken und keine Ausreden. Ich musste mich mit mir beschäftigen. Jeden Tag - wie ein Vollzeitjob mich um mich kümmern und immer und immer wieder dort hin fühlen. Wieder in Kontakt mit mir und der Welt kommen. Ich möchte nicht sagen, dass diese Wochen leicht für mich waren. Und doch möchte ich sagen, dass es das beste ist, was mir hätte passieren konnte. Rückblickend sehe ich, wie die Neugierde und die Freude wieder zurück kamen. Wie ich wieder Lust verspürte nach draußen zu gehen. Nicht nur das, ich konnte wieder die Vögel zwitschern hören und die Blumenwiese vor meinem Fenster erweckte ein Lächeln in mir.

Es war klarer denn je, ich musste wieder meinem Herzen und meinen Wünschen folgen. Dem, wo ich mich lebendig fühle und Leben möchte. Ich musste wieder reisen.


Und so bin ich heute hier- im fernen Australien - und genieße es mehr denn je. Jeden Tag aufs neue. Jeder Tag ist ein kleiner Neubeginn. Voller Wunder und Überraschungen, Erlebnissen und Abenteuer. Und ich bin mitten drin. Manchmal kann ich es kaum glauben. Dass ich diesen Schritt wirklich gegangen bin, sich alles in mir so sehr verändert hat und ich es Morgens kaum erwarten kann, bis der neue Tag anbricht und ich ausgeruht und voller Energie leben darf.


Ich möchte in dir nicht das Gefühl von Mitleid erwecken oder das Verlangen danach zu helfen. Ich möchte dir nur sagen, dass nicht alles immer so ist, wie es nach Außen hin scheint. Und ich möchte dir Mut machen, dass sich alles wieder verändern kann.

Wenn wir die Angst gegen die Neugierde tauschen und dem Leben mit offenen Armen entgegenlaufen - verändert sich was. In dir und um dich herum.

Lass und die Vorfreude auf das Unerwartete nicht vergessen und leben!







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