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#9 Ein Wiedersehen in Araucanía

Aktualisiert: 23. März 2020

Meinen ersten großen Stop der Reise habe ich bereits verlassen, habe mich vom täglichen Ausblick auf den Vulkan Villarrica und den Menschen dort verabschiedet.


Mit einer großen Vorfreude auf das Abendteuer stieg ich mit meinem großen Rucksack in den Bus Richtung Norden.


In Collipulli wurde ich freundlich in Empfang genommen. Ein bekanntes Gesicht, Felipe aus Patagonien hat mich zu seiner Familie eingeladen. Sowohl die bekannte Eisenbahnbrücke Malleco Viaduct über den Rio Malleco, als auch ein großer Markt im Nachbardorf, mit allem, was man sich nur vorstellen kann, wurden mir gezeigt.


Für zwei Tage besuchten wir den Nationalpark Nahuelbuta. Staubige kurvige Schotterstraßen führten uns hinauf zum Mirador. Sprachlos, überwältigt von der Schönheit der Natur, den Riesen Araukarien, nach denen die Region benannt wurde, stand ich da. Der Blick reichte einmal von West nach Ost durch ganz Chile. Im Westen spiegelte sich das abendlichen Licht im Pazifik, im Osten schimmerten die Anden und die Vulkane. Das Licht des Vollmondes begleitete uns zum Zeltplatz und die ganze Nacht hindurch, bis das Licht der Sonne den neuen Tag begrüßte. Schreie der Chucao Vögel und der leise Wind weckten uns zum Sonnenaufgang.




Den Nachmittag verbrachten wir am Strand von Lebu, einem kleinen Fischerdorf. Der Weg dorthin führte durch eine industrielle Monokultur von Eukalyptusanbäumen. Der Kontrast der zwei verschieden Wälder und der Stimmung dort, ist zu vergleichen mit einer lebendigen Dynamik und einer tristen, leblosen Landschaft. Was der Mensch aus dieser wunderschönen Natur gemacht hat, schmerzt.

In Collipulli, einer Stadt, welche seit Jahren unter dem Konflikt der Mapuche und des chilenischen Staats steht, ist an jeder die Ecke die Spannung zu sehen. Verriegelte Häuser, ausgebrannte Gebäude und Straßensperren prägen das Bild der Stadt. Und doch fühlte ich mich sicher und geborgen bei der Familie.

Auf dem Weg nach Santiago folgte ich der Einladung eines Freundes, welcher in Conceptión studiert. Es blieb nicht nur bei einem kurzen Zwischenstop, es ist zu einem ganz eigenen Kapitel geworden…

Die Frage, was mir bisher am meisten an Chile gefällt, ist nicht leicht zu beantworten. Aber dennoch kann ich sagen, dass mich die Gastfreundschaft, die herzliche Art der Menschen und die vielen verschiedenen Landschaften berühren und mir das Gefühl geben genau am richtigen Ort zu sein.

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