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Lost

Ich möchte heute von einem Gefühl schreiben, das mir in letzter Zeit oft begegnet ist. Nicht nur ich selbst, auch im Gespräch mit anderen merke ich immer wieder, dass wir es in gewisser maßen alle mal haben. Egal, wo wir sind. Auf Reisen oder Zuhause.

Ich beschreibe es gerne, wie in einem Flur zu stehen und die nächste Türe noch nicht geöffnet zu haben. Allerdings ist die Türe aus der du gekommen bist schon geschlossen.


Immer wieder komme ich an den Punkt, an dem ich eine Perspektive von außen einnehme und die Frage in mir auftaucht: „Was mache ich hier eigentlich?“ Was ist das größere Ziel? Wo möchte ich hin?

Wo möchten wir hin?

Welche Türe öffnen wir?


Es ist eine Zeit, in der wir keinen richtigen Boden unter den Beinen verspüren. Eine Zeit, in der wir nicht wirklich wissen wo hin.

Manch andere bezeichnen es als ‚lost‘, was man vielleicht als verloren gegangen übersetzen könnte. Verloren in den aber tausenden Möglichkeiten, das das Leben uns bietet. Türen, wenn man es so sehen möchte.


Wo sehen wir uns morgen? Oder in einem, in zwei Jahren?


Es beginnt mit einer Vorstellung von dem, wie wir uns fühlen möchten. Eine Idee vom eigenen Leben. Ich erinnere mich noch gut, als ich mit etwa 12 Jahren gefragt wurde, ob ich mir vorstellen kann auszuwandern und in einem anderen Land zu leben. Und ich sagte ohne zu zögern ja. Ohne auch nur eine Vorstellung davon zu haben wo. Ich hatte es mir aufregend und exotisch vorgestellt. Und was ist, wenn sich der Traum erfüllt hat? Was ist der nächste Schritt? Kommt danach die nächste Türe, durch die wir gehen?


Und vielleicht braucht es auch die Zeit der Entscheidungsfindung, des Nicht-Wissens, des Verlorenseins. Die Ungewissheit, die uns eine Zeit lang begleitet, bis wir wieder wissen, welche Richtung wir einschlagen werden.

Haben wir nicht die besten Ideen in den Momenten, in denen wir gelangweilt aus dem Fenster starren oder gedankenverloren den Abwasch machen? Dann entsteht Raum und die Kreativität kann sich ausbreiten und neues erschaffen.

So brauchen wir immer wieder Zeiten des Nichts - Tuns um den Raum für Neues entstehen zu lassen.

Egal wie alt wir sind - lasst uns nicht vergessen wieder neue Dinge zu starten und die Zeit zu genießen. Die Zeit des Ungewissen, des lost seins. Wir alle kennen sie.

Meine letzten Wochen waren von Umzügen geprägt, von Veränderungen und Neuanfängen, von Tagen, an denen ich nicht wusste, wo es für mich weiter geht.

Ich habe Entscheidungen aus dem Bauch getroffen, welche genau das richtige waren. Und so bin ich über glücklich in einer neuen Unterkunft zu sein und in meinem Alltag einen Neuanfang gemacht zu haben. Und dabei mein Ziel nicht aus den Augen verloren zu haben.



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