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Australischer Winter

Ich habe mich gegen den deutschen Sommer entschieden. Was gleichzeitig bedeutet, dass ich wieder den Winter über in Australien verbringen werde. Ein Glück ist Australien so groß und ich muss mich nicht für winterliche Temperaturen entscheiden. Und so war es mir nach einem augenöffnenden Gespräch klar: ich werde in den Norden Fliegen. Nach Darwin. Dort ist von etwa April bis Oktober Trockenzeit und die Temperaturen bei etwa 28-30 Grad. Nach einem sehr kurzen, etwa 2 stündigen Flug von Bali aus, landete ich wieder in Australien. In einer, mir noch unbekannten Stadt. Es war angenehm warm, als ich morgens den Flughafen verließ und mich auf den Weg zum Hostel machte. Ich hatte ein Ziel für die nächsten Tage. So schnell wie möglich einen Job zu finden, welcher die Bedingungen erfüllte, um meine Tage fürs Visum abzuarbeiten. Noch nicht am Hostel angekommen habe ich eine Anzeige gefunden von einer Belgierin, welche die gleichen Pläne hatte. Nur wollte sie dafür Richtung Osten fahren. Und das schon sehr bald. Kurz entschlossen sagte ich ihr zu, mit zu kommen. Und so verließ ich Darwin nach nur 2 Nächten schon wieder. Um auf ein ungewisses Abenteuer durch das Outback zu fahren bis wir Arbeit finden. Mit genügend Trinkwasser und Essensvorräten für die nächsten 6 Tage machten wir uns auf den Weg. Nicht weit von der Stadt entfernt, begann sich die Landschaft zu verändern. Oder genauer gesagt: es zogen sich viele Feuer entlang der endlos geraden Straße. Der Rauch stand in der Luft und es war karg und schwarz. Pünktlich zur goldenen Stunde erreichten wir Mataranka und die Bitter Springs. Eine kleine Oase. Glasklares Wasser entsprungen aus einer warmen Quelle. Und genau da waren all meine Zweifel und Gedanken, ob ich nicht doch hätte in Darwin bleiben sollen, weg. 

Die nächsten Tage durchquerten wir das Outback. Viele Adler begegneten uns, welche sich an dem Aas erfreuten, welches nicht sehr selten war. Meistens waren es Kängurus, die es nicht geschafft hatten den Autos oder großen LKWs auszuweichen. Aber auch Schlangen oder Kühe konnten wir identifizieren. Welches zu einem Art ‚Spiel‘ wurde, um uns die Zeit zu vertreiben. Tagelang veränderte sich die Landschaft kaum. Vereinzelt waren Kuhherden in der Ferne zu sehen, die durch das hohe, trockene Gras wanderten. Nur ein paar Städte durchreisten wir, um den Tank wieder aufzufüllen oder zu schlafen. Wobei es relativ kalt war in den Nächten. Ich hatte in Darwin noch ein Zelt gekauft, um mehr Flexibilität zu haben und auch frei stehen zu können und nicht auf Campingplätze angewiesen zu sein. 

Die Grenze von den Northern Territory zu Queensland war mit zwei großen Tafeln gekennzeichnet. Mitten in der Steppe, so unheimlich viel nichts weit und breit. Erst als wir der Küste näher kamen fuhren wir durch leichte Hügel und am Horizont erschienen Berge. Die Vegetation wurde deutlich grüner. Langsam waren wir der Region des Gemüseanbaus näher und die Suche nach einer Arbeit startete. Zunächst waren wir jedoch Kilometer für Kilometer von Zuckerrohrfeldern umgeben. Die Blüten wehten wie Fahnen über den langen Gräsern. Doch es war nicht die richtige Zeit, und keiner brauchte Arbeiter. Auch die vielen Mangoplantagen werden erst gegen November zur Ernte bereit sein. Und so fuhren wir noch einmal 3 Tage lang die Küste entlang Richtung Süden, wo wir mit viel Mühe eine Zusage bekommen hatten. In der Tomatenernte. An der Küste von Queensland in einem kleinen Ort namens Bowen.





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