
Teilen - die kurzen, wertvollen Momente
- estherbarthuber
- 16. Nov. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aufgrund meiner letzten Wochen und deren Begegnungen, habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, die ich gerne mit dir teilen möchte.
Und dazu möchte ich dir eine Geschichte erzählen. Ein einmaliges Erlebnis. Ich habe mich für ein paar Tage auf den Weg gemacht an die Ostküste. Dort, wo ich schon einmal war und mein Jahr unter einem bunten Feuerwerk gestartet habe. Sydney. Ja, es hat mich mal wieder in diese große, bunte Stadt geführt.
Und diese Stadt ist immer noch sehr beeindruckend für mich. Aber dieses mal waren es die Begegnungen, die mir neue Inspirationen gegeben haben. Ich hatte bereits in Perth wunderschöne Begegnungen mit Couchsurfing gemacht. Couchsurfing ist eine Internet Plattform, auf der man einen Schlafplatz anbieten kann für Reisende. Und als Reisender kann man bei Leuten privat unterkommen. Und so arrangierte ich mir ein paar Nächte bei Couchsurfern. Ohne davor zu wissen, wer der Mensch ist, der mir für ein paar Nächte sein Zuhause zur Verfügung stellt. Ich konnte anhand der Anzeige sehen, dass es wohl einen tollen Ausblick haben wird. Und so folgte ich der Wegbeschreibung und nahm die Fähre vom Harbour zur anderen Seite des Wassers. Ich sah meinen Gastgeber schon, als er mir vom Ufer aus zuwinkte und mich in Empfang nahm. Und nur wenige Minuten später fand ich mich dem abendlichen Lichtern der Stadt und dem Opernhaus direkt gegenüber wieder. Mit veganem Essen und einem Glas voll Wein. Ich konnte meinen Augen kaum trauen. Für mich war es mehr, als nur ein unglaublicher Ausblick. Ich hatte das Gefühl wirklich willkommen zu sein. Und eine unheimliche Dankbarkeit machte sich in mir groß.
„I am so happy to be able to live in a place like this. And it only gets better when I share it."
Ja, meistens werden Erlebnisse oder eben einfach nur ein gewöhnliches Abendessen besser, wenn wir es teilen und unsere Erfahrungen und Geschichten austauschen.
Und nicht nur das. Ich durfte meine erste Kajak Tour machen. Mitten im Herzen Sydneys. Neben bunten, exotischen Vögeln konnten wir im Licht des Sonnenaufgangs Mantarochen unter den Kajaks schwimmen sehen. Die Stadt war noch still, mit Ausnahmen von den Fähren, die in Anzug gekleidete Menschen in die Stadt transportierten. Ein einmaliges Erlebnis, mit dem ich niemals gerechnet hatte.
Fremde, welche entscheiden, das was sie haben zu teilen. Es muss nicht für lange sein. Und manchmal sind es eben nur 20 Minuten, in denen wir die Geschichten eines Fremden hören und ihn womöglich nie wieder sehen in diesem Leben. Da ich momentan kein Auto zur Verfügung habe, halte ich den Daumen raus. Meist werde ich von den ersten Autos mitgenommen. Denn hier im Süden ist nicht gerade viel Verkehr. Zumindest noch nicht.
Das wird sich bald ändern, wenn es wieder wärmer wird und mehr Touristen in den Süden von Perth fahren.
Ich habe also aus der Not eine Freude gemacht und konnte so neben dem vielen Arbeiten Menschen kennen lernen. Nachbarn, und Einheimische, die mich ein Stück weit mit genommen haben. Es ist, als könnte ich einen kleinen Einblick in ein anderes Leben erhaschen. Jeder hat eine Geschichte zu erzählen. Meist wurde ich zu meiner Geschichte gefragt und das Thema war schnell beim Reisen.
Fast hatte ich mich schon so sehr an den Arbeitsalltag, an mein kleines Häuschen und mein Leben in Denmark gewöhnt. So war es ein willkommener Ausgleich die Aufregung des Unbekannten wieder zu schnuppern. Ja, immer wieder an der Straße zu stehen und nicht zu wissen, ob vielleicht die nächste Mitfahrgelegenheit nicht eine Freundin wird. Und das wurde sie. Crazy Kim. Ich bin ihr so dankbar für die fast täglichen 10 Minuten, die wir zusammen hatten.
Und jetzt heißt es für mich erstmal wieder: Raus aus meinem gewöhnlichem Umfeld und Rein in das Unbekannte.


































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