Wenn sich Reisende treffen
- estherbarthuber
- 21. Dez. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Mittlerweile sind es fast 5 Wochen, seit dem ich hier auf der Farm bin und es ist langsam zu meinem Zuhause geworden. Der Alltag kehrt ein. Einen Alltag zu haben und gewisse Routinen, sind für mich genau so wichtig, wie das Unterwegs sein. Denn um es hier nochmal zu verdeutlichen: für mich ist das kein Urlaub. Für mich ist es mein Leben, das ich alltäglich führe. Wenn ich Urlaub mache, nehme ich mir eine bestimmte Zeit, um aus dem Alltag auszubrechen um danach - im Idealfall - erholt wieder zurück zu kehren. Ich gestalte meinen Alltag als Reisende. Und so war ich mir schon immer im Klaren darüber, dass ich langsam reisen möchte. Mich immer wieder an Orten nieder zu lassen, wenn es sich danach anfühlt. An einem Ort ankommen und ganz einzutauchen und an zu kommen. Dieser Ort hier ist für mich gerade genau richtige dafür. Und ich merke, was mich glücklich macht. Es sind die Kleinigkeiten über den Tag verteilt, die mich abends zufrieden und erfüllt auf den Tag zurück blicken lassen.
Das Morgenlicht, das mich weckt, das ‚Good Morning‘ wenn wir uns alle zum frühstücken treffen oder mein morgendlicher frischer Zitronensaft, mit Zitronen frisch aus dem Bauerngarten. Es sind die Gespräche, die ich mit anderen Reisenden führe, die mir immer wieder das Gefühl geben nicht ganz aus der Reihe zu tanzen. Ich liebe es mich über die Erlebnisse auszutauschen und den Geschichten zu lauschen. Wenn sich Reisende treffen und längere Zeit an einem Ort miteinander verbringen, gibt es viele Geschichten zu erzählen und unzählige Themen über die sich ausgetauscht werden können. Ich lebe gerade mit Franzosen, Deutschen, Indonesier, Japaner, Endländer, Mongolen und Australiern zusammen.
Meine Tage sind geprägt von der Arbeit in der Kirschenernte, ein Leben auf dem Bauernhof und dem Zusammensein mit Gleichgesinnten.
Manchmal kann ich es auch selbst nicht wirklich glauben, was ich gerade meinen Alltag nennen darf. Wenn ich nach einem langen Arbeitstag meine Füße in das erfrischende, plätschernde Wasser strecke, welches sich den Weg über rote Steine und zwischen große Felsen flussabwärts sucht. Wenn nur das rauschen des Wasserfalls, das Kreischen der Kakadus und vielleicht ein Rascheln des Windes in den Bäumen zu hören ist, bin ich ganz dankbar, mich für dieses Leben entschieden zu haben.
Mittlerweile steht Weihnachten kurz vor der Tür. Und endlich wird es hier Sommer. Die Heuernte hat begonnen, das erste Bad im Pool wurde schon genommen und die Nächte werden endlich etwas wärmer. Dieses Jahr ist ein sehr untypisches und außerordentlich kaltes Jahr. Die letzten Wochen haben wir fast täglich ein Feuer im Kamin gemacht, um es ein bisschen warm zu haben. Die Temperaturen und der warme Tee hat mich eher an die europäische Weihnachtszeit erinnert. Es wurde ein Weihnachtsbaum aufgestellt, die Adventssonntage mit deiner Crêpes-Night gefeiert und die Kirschen werden in weihnachtliche Kartons verpackt. Das ist auch schon alles, was mich an Weihnachten erinnert. In Australien ist Weihnachten die Kirschen Zeit - woran ich mich wirklich gewöhnen könnte.




























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